Studie unterstreicht großes Potential von Batteriespeichern

TenneT-Studie unterstreicht großes Potential von Batteriespeichern zur Stabilisierung des Energiesystems

Um die wetterbedingten Schwankungen von Wind- und Solarstrom auszugleichen, gewinnen Batteriespeicher zunehmend an Bedeutung. Insbesondere Großspeicher können, wie die von TenneT veröffentlichte Studie „Quo Vadis, Großbatteriespeicher?“ zeigt, wesentlich zur Stabilität des Energiesystems beitragen. Entscheidend sind dabei die Wahl des geeigneten Standorts und eine systemdienliche Betriebsweise.

Wichtige Erkenntnisse zu Standort und Betrieb:

Die Auswahl des Standorts ist für die Wirksamkeit von Großbatteriespeichern zur Systemstabilisierung von großer Bedeutung. Zu den zentralen Faktoren zählen die regionale Dichte von Batteriespeichern, der Fortschritt des Netzausbaus in der jeweiligen Region und die Nähe zu erneuerbaren Energiequellen. Es ist außerdem notwendig, durch regulatorische Anreize einen netzdienlichen Betrieb von Batteriespeichern zu fördern. Die bisherige Orientierung an Marktsignalen, also das Laden bei niedrigen und das Entladen bei hohen Strommarktpreisen, kann Netzengpässe sogar verschärfen.

Im TenneT-Netzgebiet können Großbatteriespeicher kurzfristig (bis 2027) vor allem in Bayern, Hessen (ohne Frankfurt) und im südlichen Niedersachsen zur Systemstabilisierung beitragen. Diese Regionen bieten aufgrund ihrer Nähe zur Solarstromerzeugung ein großes Potenzial, insbesondere da hier weniger Batteriespeicher-Anfragen vorliegen als im Norden. In Schleswig-Holstein und Niedersachsen könnte ein beschleunigter Ausbau hingegen die Netzengpässe weiter verschärfen, zumindest wenn die Speicher ausschließlich marktgesteuert und nicht netzdienlich betrieben werden.

Mit fortschreitendem Netzausbau und zunehmender Integration erneuerbarer Energien in das Energiesystem wird der systemdienliche Einsatz von Batteriespeichern auch in nördlicheren Regionen möglich. Langfristig ist eine gleichmäßige Verteilung von Batteriespeichern im gesamten TenneT-Netzgebiet optimal, um das Potenzial zur Systemstabilisierung voll auszuschöpfen.

Dynamisches Wachstum von Batteriespeichern:

Der aktuelle Szenariorahmenentwurf des Netzentwicklungsplans (NEP) 2037/2045 (2023) prognostiziert ein Speicherpotenzial von bis zu 168 Gigawatt (GW) im Jahr 2045, wovon bis zu 54,5 GW auf Großbatteriespeicher entfallen. Allein im TenneT-Netzgebiet liegen bereits Anschlussanfragen für Batteriespeicher mit einer Leistung von 39 GW in 115 Projekten vor, und die Tendenz ist stark steigend. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, jetzt die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen, um das Potenzial von Batteriespeichern zur Systemstabilisierung optimal zu nutzen und mit einer effizienten Netzplanung zu verbinden. Die Studie „Quo Vadis, Großbatteriespeicher?“ basiert auf Daten aus dem TenneT-Netzgebiet.“

Siehe: https://www.tennet.eu/de/uebertragungsnetz/unser-stromnetz/wie-das-zukuenftige-stromnetz-funktionieren-soll/studie-quo-vadis