Was ist eine Dunkelflaute?
Eine Dunkelflaute beschreibt Zeiträume, in denen sowohl Wind- als auch Solarenergie nur minimal zur Stromerzeugung beitragen. Besonders in den Wintermonaten, wenn dichte Wolken und Windstille zusammenkommen, kann die Stromproduktion aus erneuerbaren Quellen stark abnehmen. Um die Versorgungssicherheit in einem zunehmend auf erneuerbare Energien ausgerichteten Stromsystem zu gewährleisten, gewinnen Batteriespeicher als flexible Lösung immer mehr an Bedeutung.
Aktuelle Situation in Deutschland
- Im Jahr 2024 stammten rund 60 Prozent des in Deutschland erzeugten Stroms aus erneuerbaren Quellen wie Wind, Sonne, Biomasse und Wasserkraft.
- Deutschland ist Teil eines eng vernetzten europäischen Strommarkts. Während Dunkelflauten kann Strom aus Nachbarländern importiert werden, insbesondere wenn dort bessere Wetterbedingungen herrschen. Importe deckten 2025 etwa 6% des Strombedarfs während kritischer Phasen.
- Trotz des starken Ausbaus erneuerbarer Energien ist das Stromnetz auch in längeren Dunkelflauten stabil geblieben. Die Bundesnetzagentur und unabhängige Analysen bestätigen, dass keine Blackouts drohen, da ausreichend Backup-Kapazitäten vorhanden sind.
- Im November 2024 wurde eine der längsten Dunkelflauten der letzten Jahre mit fast elf Tagen verzeichnet. Dennoch blieb die Versorgungssicherheit gewährleistet, da fossile Kraftwerke und Importe einsprangen.
Energiespeicher zur Überbrückung von Dunkelflauten
Batteriespeicher im deutschen Energiesystem
- Starker Ausbau: Bis 2025 wurden in Deutschland mehr als zwei Millionen Solarstromspeicher installiert, die eine Gesamtkapazität von über 20 Gigawattstunden erreichen. Diese Speicherkapazität genügt, um zwei bis vier Millionen Haushalte für einen Tag mit Strom zu versorgen.
- Direkte Anbindung: Batteriespeicher werden zunehmend direkt an Wind- und Solarparks installiert, um lokal erzeugte Energie effizient zwischenzuspeichern und bei Bedarf bereitzustellen.
- Flexibler Einsatz: Während Dunkelflauten können gespeicherte Strommengen gezielt zur Überbrückung von Versorgungslücken bereitgestellt werden.
- Strompreisstabilisierung: Durch den gezielten Einsatz von Batteriespeichern lassen sich Strompreisschwankungen, während Engpasszeiten abfedern, was die Versorgungskosten für Verbraucher stabilisiert.
Vorteile von Batteriespeichern
- Schnelle Skalierbarkeit: Im Gegensatz zu traditionellen Speichertechnologien wie Pumpspeicherkraftwerken lassen sich Batteriespeicher flexibel und modular ausbauen.
- Platzsparende Lösung: Sie benötigen vergleichsweise wenig Fläche und können dezentral in Wohngebieten, Gewerbeparks oder direkt an Erzeugungsanlagen installiert werden.
- Hohe Reaktionsgeschwindigkeit: Batteriespeicher können Netzschwankungen innerhalb von Sekunden ausgleichen und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Netzstabilität.
- Integration erneuerbarer Energien: Sie ermöglichen eine effiziente Nutzung von Solar- und Windstrom, indem sie Überschüsse aufnehmen und bedarfsgerecht wieder abgeben.
- Wirtschaftliche Entwicklung: Die Kosten für Batteriespeicher sind in den vergangenen Jahren deutlich gesunken, was ihre Verbreitung und Wirtschaftlichkeit weiter verbessert.
Zukunftsperspektiven
Mit steigendem Anteil erneuerbarer Energien wird der Bedarf an flexiblen Speicherlösungen weiterwachsen. Batteriespeicher sind dabei ein zentrales Element, um die Versorgungssicherheit auch in Zeiten volatiler Einspeisung zu gewährleisten. Die Kombination mit digitalen Steuerungssystemen und die Anbindung an den europäischen Strommarkt erhöhen die Widerstandsfähigkeit des Energiesystems gegenüber Dunkelflauten zusätzlich.
Die kontinuierliche Weiterentwicklung der Speichertechnologien und innovative Geschäftsmodelle werden die Rolle von Batteriespeichern in den kommenden Jahren weiter stärken. Bereits heute zeigt sich: Das deutsche Stromsystem bleibt trotz gelegentlicher Dunkelflauten eines der stabilsten weltweit, und die Zahl der Stromausfälle sinkt weiter.
Fazit
Batteriespeicher sind unverzichtbar für eine zuverlässige Stromversorgung in einem Energiesystem, das auf erneuerbaren Quellen basiert. Sie ermöglichen eine flexible, effiziente und schnelle Versorgung auch in Zeiten geringer Wind- und Solarleistung und sichern damit die Stabilität und Zukunftsfähigkeit der Energieversorgung.
